Bilderbuch-Saisonstart für den ADAC Opel Electric Rally Cup

Spannender Auftakt zum ADAC Opel Electric Rally Cup “powered by GSe” 2024. Christian Lemke feiert seinen ersten Cupsieg vor Luca Pröglhöf und Bendegúz Hangodi. Starker Auftritt des zweimaligen DTM-Champions Timo Scheider im Corsa Rally Electric.

Mit einem vollen Feld von 15 Fahrzeugen, Teilnehmern aus acht Nationen, nicht weniger als 14 Damen in den Cockpits und dem viel bejubelten ersten Sieg von Christian Lemke endete der Saisonauftakt zum ADAC Opel Electric Rally Cup „powered by GSe“ im Rahmen der ADAC Actronics Rally Sulingen. Nach einem spannenden Kampf über mehr als 100 Asphalt-Kilometer lag der 23-Jährige aus dem nahen Martfeld-Hustedt 14,7 Sekunden vor dem ein Jahr älteren Österreicher Luca Pröglhöf, der nicht zuletzt seit seinem Sieg beim letztjährigen Saisonfinale im Rahmen der Central European Rally zu den Titel-Mitfavoriten 2024 zu zählen ist. Dritter wurde der 23-jährige Ungar Bendegúz Hangodi, der mit einer Bestzeit direkt in der ersten Wertungsprüfung aufhorchen ließ.

Im Ziel kannte die Freude bei Sieger Lemke und seinem Beifahrer Jan-Eric Bemmann keine Grenzen: „Mir fehlen die Worte, um meine Gefühle zu beschreiben! Schon seit dem Shakedown am Donnerstag hatte ich ein Supergefühl im Auto und mit der neuen Reifenmischung von Michelin“, schilderte der Cup-Routinier, der schon beim Debüt des ersten elektrischen Rallye-Markenpokals weltweit 2021 mit von der Partie gewesen war. „Der gute Start in die Veranstaltung hat uns Sicherheit gegeben, sodass wir direkt attackieren konnten. Mit dem Corsa Rally Electric diese tückischen Prüfungen, insbesondere im IVG-Gelände, zu befahren, hat einen Riesenspaß gemacht. Und jetzt bin ich einfach nur glücklich!“

Zufrieden mit seinem Saisonstart war auch Pröglhöf, dem Beifahrerin Christina Ettel wie immer sowohl WP-Zeiten als auch Zwischenstand vorenthalten hatte: „Am ersten Tag bin ich nach sechs Monaten Rallye-Pause anfangs ein bisschen zu verhalten gefahren. Aber die Nachtprüfung im IVG-Gelände hat mir richtig getaugt, und da war das Vertrauen ins Auto rasch wieder da. Heute bin ich gut in den Tag gekommen und rundum zufrieden, wie alles gelaufen ist.“

Der drittplatzierte Hangodi und sein Beifahrer Dániel Petrovszki (H) waren derweil mit ganz hohen Zielen aus Ungarn nach Norddeutschland gereist. Hangodi: „Der Podestplatz ist super, auch wenn ich das Gefühl hatte, dass meine Performance im Verlauf der Rallye besser wurde, die Ergebnisse aber nicht. Es war schön zu sehen, dass wir das Potenzial haben, um ganz vorne um die Meisterschaft mitkämpfen zu können. Und das ist das klare Ziel. Von daher sollte ich mit meinem Debüt im Cup zufrieden sein. Aber ich bin eben Maximalist …“

Mit dem vierten Rang markierten die Brüder Anthony und Adrien Rott ihr bislang bestes Ergebnis im ADAC Opel Electric Rally Cup. Entsprechend gelöst blickten auch die Elsässer drein. „Es war schon im vergangenen Jahr ein stetiger Aufwärtstrend zu erkennen, und es ist schön, dass er sich hier fortgesetzt hat“, freute sich Pilot Anthony. „Erfahrung spielt in diesem Cup eine große Rolle. Je mehr wir mit dem Corsa Rally Electric fahren, desto besser geht es.“

Eindrucksvoller Auftritt von DTM-Champion Scheider

Einen bärenstarken Eindruck hinterließ Timo Scheider. Bei seinem zweiten Gaststart im Corsa Rally Electric meisterte der 45-jährige DTM-Champion von 2008 und 2009 die anspruchsvollen Wertungsprüfungen bei der ADAC Rallye Sulingen bravourös und belegte am Ende, nur 8,8 Sekunden hinter den Rott-Brüdern, einen selbst von ihm nicht unbedingt erwarteten fünften Gesamtrang. Perfekt angeleitet von seiner 24-jährigen Copilotin Jara Hain gab Scheider selbst im berühmt-berüchtigten Militärgelände in der Eickhofer Heide (vormals IVG-Gelände), das schon so manchem Rallyefahrer zum Verhängnis wurde, eine Kostprobe seines Fahrkönnens und legte am Samstag die drittschnellste Zeit in den kurvenreichen Asphalt.

Im Ziel war Scheider mit sich und der Welt zufrieden: „Mir war von vorneherein bewusst, dass die Spitze im ADAC Opel Electric Rally Cup extrem eng zusammenliegen würde, dass erfahrene Leute gegen junge Rookies um jedes Zehntel kämpfen. Deswegen bin ich richtig happy mit unserer Performance. Ab der ersten Wertungsprüfung konnten wir kontinuierlich zulegen. Jara und ich waren ein Superteam, sie hat mich großartig durch die Rallye geführt. Ein dickes Dankeschön gilt natürlich Opel, dass sie mir die Chance gegeben haben, hier dabei zu sein. Ich muss gestehen, die Leidenschaft, mehr daraus zu machen, ist entfacht. Ich hatte nach jeder Wertungsprüfung ein Grinsen im Gesicht.“

Gleiches galt auch für Opel-Motorsportchef Jörg Schrott: „Das war ein großartiger Startschuss in die vierte Saison des ADAC Opel Electric Rally Cup. Wir haben eine packende Rallye erlebt mit einem Christian Lemke, dem ich den Sieg von Herzen gönne. Das diesjährige Teilnehmerfeld macht richtig Spaß, viele junge Leute, fast die Hälfte davon Damen, alle schnell und gut drauf. Was will man mehr?“

Der TV-Sender n-tv zeigt eine Zusammenfassung der ADAC Actronics Rallye Sulingen am Sonntag, 5. Mai, um 11.15 Uhr und 19.15 Uhr in einem 30-minütigen Magazin. Lauf 2 zum ADAC Opel Electric Rally Cup „powered by GSe” steigt am 24./25. Mai im Rahmen der ELE Rally rund um Eindhoven in den Niederlanden.

 

Ergebnis ADAC Opel Electric Rally Cup “powered by GSe” / ADAC Actronics Rallye Sulingen

1. Christian Lemke/Jan Bemmann (D), 1:12,17,3 h. 2. Luca Pröglhöf/Christina Ettel (A) +14,7 sec. 3. Bendegúz Hangodi/Dániel Petrovszki (H) +20,1 sec. 4. Anthony Rott/Adrien Rott (F) + 37,7 sec. 5. Timo Scheider/Jara Hain (D)* +46,5 sec. 6. Alex Español Jove/Lorena Romero (E) +1:18,1 min. 7. Axel Bayer/Clara Bettge (D) +2:11,1 min. 8. Hank Melse/Joep van Heugten (NL) +3:15,0 min. 9. Lyssia Baudet/Pauline Denis (B) +3:28,2 min. 10. Emma Chalvin/Emy Ailloud-Perraud (F) +4:26,3 min.

Punktestand ADAC Opel Electric Rally Cup “powered by GSe” nach 1 von 8 Läufen

1. Lemke 31 Punkte. 2. Pröglhöf 29. 3. Hangodi 27. 4. Rott 21. 5. Español 19. 6. Bayer 14. 7. Melse 12. 8. Baudet 10. 9. Chalvin 8. 10. Pottier 6. 11. Felke 5. 12. Steffe 4. 13. Wittenbeck 3.

 

* Gaststarter ohne Punkte- und Preisgeldberechtigung